mit Livio Vacchini
Bei diesem Projekt liegt das Interesse viel mehr in der Interpretation und Transformation des Ortes als im Gebauten selbst: die Veränderung der Landschaft in ein einzigartiges, unwiederholbares Erlebnis durch den architektonischen Eingriff. Die zwei spiegelbildlich angeordneten Häuser sind eine Sequenz von Aussen- und Innenräumen, durch die die Landschaft in immer neuen Bildern wahrgenommen wird. Licht und Ausblick werden in unterschiedlichste Emotionen verwandelt.
Die Architektur wird untrennbarer Teil des Ortes, der Ort bleibt ohne die Architektur stumm.
Drei Mauern, zum Teil präsent, zum Teil nur angedeutet, begleiten die 100 Meter lange, schmale horizontale Plattform, die das Haus bildet. Zum Hang hin die Stützmauer auf die ganze Länge; in der Mittelachse die zwei Stützen der geschlossenen Räume und die im Boden angedeutete Spur der Mauer; zum Meer hin die Aussenwand der durch den Hof getrennten Wohnräume. Dieser Abschluss zum Meer ist in vier Teile getrennt, die zwei mittleren sind nach innen geneigt und ermöglichen dank ihrer andersartigen Lichtreflektion die Wahrnehmung der Wand als Ganzes, über die Zäsur des Hofes hinweg.
Das ganze Haus ist weiss: Böden, Wände, Decken. Sonne und Mond verwandeln dieses Weiss in unzählige Farbtöne: von Grau zu Rosa, von Orange zu Blau und Violett, sobald die Dämmerung aufsteigt.
1998
Zwei Häuser am Mittelmeer
Planungsteam:
Architekturbüro Silvia Gmür + Livio Vacchini, Basel und Locarno
Bauleitung:
Paul Zimmermann und Vangelis Zarnaris
Möblierung:
Marten van Severen, Gent - Belgien
Fotos:
Silvia Gmür
Erietta Attali